„Peng!“ Licht aus, Licht an: Bühne frei für ein mitreißendes Theaterstück!
Nach einem Film von Fatih Akin und den wahren Begebenheiten des NSU-Prozesses.
Wir sind sofort mittendrin in einem Drama um die junge Frau Katja Sekerci (Johanna Franke). Die junge Mutter verliert bei einem Nagelbomben-Anschlag ihren Mann und ihr Kind. Das Hauptgeschehen ist der Gerichtsprozess um die für sie eindeutig Schuldigen.
Das Täterpaar aus dem neo-nationalsozialistischen Milieu wurde am Tatort gesehen und auch durch andere Beweismittel eindeutig überführt.
Durch die Trauer über den Verlust und den zähen Verlauf des Prozesses hilft Katja ihr Anwalt und Freund Danilo Fava (Daniel Koch).
Obgleich die Beweise handfest sind, verlieren die Kläger den Prozess. Die geschickte Manipulation des Strafverteidigers, das Verhalten der beiden Angeklagten und der Drogenkonsum von Frau Sekerci führen zum Freispruch und lässt uns als Publikum ratlos zurück.
Die acht Schauspieler nutzten in der Inszenierung viele Originalzitate. Die Handlung wird außerdem immer wieder durch gefühlvolle Einwürfe von chorischen Texten unterbrochen. Dies verstärkt die Aussagen und erweitert das Drehbuch um eine abstrakte Ebene. Einen Eindruck davon kann man sich im Trailer des Theaters Plauen-Zwickau verschaffen:
Dieser Theaterbesuch war für die neunten Klassen sehr einprägsam und zeigte, dass auch in der heutigen Zeit das überwunden geglaubte Gedankengut immer noch aktuell ist. Trotz des minimalistischen Bühnenbilds und der eingeschränkten Besucherzahl war es eine überzeugende Aufführung, die wir gern weiterempfehlen!
Verfasserinnen: Luise Neudel & Alma-Lorena Sachse
Bilder: Flyer des Theaters Plauen-Zwickau