Mit großer Freude begrüßten wir am vergangenen Sonnabend ehemalige Schülerinnen und Schüler der Klasse 12s zu einem Schulrundgang am Diesterweg-Gymnasium. 16 Absolventen trafen sich anlässlich ihres dreißigjährigen Abiturjubiläums. Die Besonderheit dieser Klasse besteht darin, dass sie 1988 an der Erweiterten Oberschule „Erich Weinert“ eingeschult wurde, aber ihr Abitur am Diesterweg-Gymnasium 1992 ablegte. Während ihrer vierjährigen Schulzeit in unserem Haus endete die Existenz der DDR und die Bildung, Abiturvorbereitung und -prüfungen fanden unter den neuen gesellschaftlichen Bedingungen und Anforderungen des vereinigten Deutschlands statt.
Als S-Klasse lernten die Schüler in Sprachgruppen Russisch, Englisch und Französisch, was für DDR-Verhältnisse ein Privileg war. Voller Hochachtung erinnern sich die Ehemaligen an ihren Klassen- und Mathematiklehrer, Herrn Zant, der sofort nach der Wende den Mathematikunterricht auf Leistungskursniveau brachte und damit den Sprachlern auch den Weg ebnete für mathematische bzw. technische Studienrichtungen in den alten Bundesländern. Bestes Beispiel dafür sind die drei Professoren, die diese Klasse besuchten. Es ist nicht verwunderlich, dass einige der Gäste Sachsen verließen und eine weite Anreise hatten aus Augsburg, Nürnberg, München und Heidelberg. Sie alle äußerten sich sehr anerkennend über ihre Schulzeit, aber auch über den jetzigen Zustand unserer Schule. Besonders beeindruckt waren sie von der Aula, die sie als ehemalige Turnhalle kennen.
Ein Zeichen der Verbundenheit mit der alten Bildungsstätte ist sicher, dass einige ihre Kinder mitbrachten, um zu zeigen, wo die Mutti oder der Vati das Abi machten. Aber auch Omas waren dabei, die selbst vor über 60 Jahren in unserem Haus ihre Reifeprüfung ablegten. Einige der S-Klässler sind Eltern unserer gegenwärtigen Schülerinnen und Schüler oder von ebenfalls bereits wieder Ehemaligen.
Nach 30 Jahren zog es die 12s wieder in ihre alte Schule und wir hoffen auf eine Wiederholung und ein Wiedersehen bei bester Gesundheit spätestens in 10 Jahren.
Alles Gute bis dahin!
Text und Bild: Hannelore Schreyer