Klasse 8b beim ARD-Jugendmedientag

Am 15. November hat die ARD deutschlandweit Schülerinnen und Schüler aller Schularten ab der achten Jahrgangsstufe eingeladen, sich in über 140 Workshops mit dem Thema Medien und Medienkompetenz zu beschäftigen. Dazu gab es mehrere Streams im YouTube-Kanal. Dort diskutierten Medienprofis mit den Schülerinnen und Schülern u.a. über Vielfalt in den Medien, Pressefreiheit, Datensicherheit oder den Traumjob Influencing. Und wir, die Klasse 8b war live dabei.

Live-Gespräch mit Journalistinnen der ARD

Im Rahmen des Deutschunterrichts hatte die Klasse 8b am Dienstag, dem 15. November ab der zweiten Stunde eine informative Videokonferenz mit Joachim Meissner, dem Referatsleiter des ARD-Studios Hessen und der Auslandskorrespondentin Dunja Sadaqi aus Rabat, der Hauptstadt von Marokko. Dunja berichtet aus Benin, Algerien, Mali, Togo, Tschad, Bissau, Nigeria, Niger, Ghana und aus noch vielen weiteren Teilen von Afrika.

Marokko näher kennenlernen

Die 8b teilte sich in 4 Gruppen auf und wir hatten 30 Minuten Zeit, um uns Fragen zum Klimawandel, bezogen auf Marokko, zu den Frauenrechten in Marokko, zu der Jugendarbeitslosigkeit in Marokko und zur Arbeit der Auslandskorrespondentin zu überlegen. Im Anschluss stellten die Schüler ihre Fragen an Dunja. Die Gruppe, die sich mit dem Klimawandel befasste, fragte zum Beispiel, ob der marokkanische Staat irgendetwas gegen den Klimawandel tut. Dunja erklärte daraufhin, dass Marokko sehr viel Enegie mit Solar und Windkraft erzeugt und zusätzlich, dass es keine Plastiktüten in Läden gibt. Die Gruppe zum Thema Frauenrechte fragte Frau Sadaqi, ob Männer über die Frauen herrschen. Sie erklärte, dass Frauen mehr überwacht werden und dass sie sehr von Männern dominiert werden. Die Gruppe, die sich Fragen zur Jugendarbeitslosigkeit überlegt hatte, fragte Dunja, wie viel Prozent der marokkanischen Jugendlichen arbeitslos sind. Die gesamte Klasse war empört zu hören, dass über 40% arbeitslos sind. Dunja sagte außerdem, dass es deswegen viele Proteste und Aufstände in Marokko gibt. Die Gruppe, die sich mit Dunjas Arbeit befasste, fragte sie, was eine Auslandkorrespondentin überhaupt ist und worin ihre Arbeit besteht. Sie erklärte, dass sie eine Journalistin im Auftrag der ARD ist und für diese Berichte verfasst.

Nach den gezielten Fragen durften wir noch jegliche weitere Fragen zu Dunja oder Marokko stellen. Eine Schülerin fragte, wie die LGBTQ+ Community in Marokko behandelt wird. Dunja erzählte, dass diese Leute nicht vom Staat geschützt und von diesem sogar verfolgt werden. Homosexuell zu sein ist in Marokko verboten und wird mit bis zu 3 Jahren Gefängnis bestraft. Ein anderer Schüler fragte, wie sich die Corona-Krise auf das Land auswirkte. Alle Schüler waren fassungslos, als Frau Sadaqi erzählte, dass die Hauptstadt Rabat in der Corona-Zeit von Panzern und Militär überwacht wurde. Es wurde auch die Frage gestellt, ob Drogen wie Alkohol, Zigaretten und Rauschmittel erlaubt sind. Dunja erklärte, dass immer und überall geraucht und Alkohol getrunken wird. Darüber hinaus erzählte sie, dass Marokko der größte illegale Haschisch-Produzent ist.

Livestream zum Thema Social Media

Im Anschluss schaute sich die 8b noch einen Livestream der ARD an, der unter dem Motto Jugendliche und der Traumjob des Influencers stand. Es wurde sich mit der Social-Media-Disorder befasst, die das ständige Nutzen von sozialen Medien und die Sucht nach den sozialen Medien beschreibt. Diese Menschen haben auch meist FOMO (the fear of missing out), was bedeutet, dass sie starke Angst davor haben, virale Videos, Trends und Hasthtags zu verpassen. Diese Disorder ist unter den Jugendlichen sehr weit verbreitet, doch auch bei den Erwachsenen sind es 5%, die darunter leiden. Die achte Klasse hat sich zudem noch mit dem Thema Socialmedia-Detox befasst, was einfach gesagt bedeutet, auf soziale Medien für einen bestimmten Zeitraum zu verzichten. Bei einer Umfrage innerhalb der Klasse stellte sich heraus, dass kaum jemand schon einmal so einen Detox gemacht hat. Viele Jugendliche nutzen soziale Medien viel zu häufig und vergleichen sich mit Influencern, die das „perfekte“ Leben zu leben scheinen. So wird die Nutzung dieser Medien ungesund.

Wir haben an diesem Tag viel gelernt, über die Welt und auch über uns. Vielen Dank an Frau Reinsch, dass sie dies ermöglicht hat.

Text: Paula Büttner, Klasse 8b