Eine ganz besondere Gelegenheit zur Auseinandersetzung mit der Geschichte bot sich am Dienstag, dem 29.08.2023 den Jahrgangsstufen 9 bis 11 in der Aula: Wir empfingen eine Gruppe von russischsprachigen jüdischen Zeitzeugen bei uns, die über ihre Erlebnisse im Zusammenhang mit der Judenverfolgung während des 2. Weltkriegs berichteten.
Dank der Organisation durch Herrn Nixdorf, den Vater zweier ehemaliger Schüler unserer Schule, besuchten uns Angehörige des Vereins Machaseh aus Jerusalem: Die Koordinatorin Alla Omlechenko reiste mit den Zeitzeugen Viktor Ginzbursky und Oleksandr Mazhbits an.
Die Zeitzeugen erzählten von ganz unterschiedlichen Erlebnissen auf damaligen russischem Gebiet mit Antisemitismus und Judenverfolgung. Beide Männer mussten vor den Truppenbewegungen fliehen und waren dem antisemitischen Klima der Zeit ausgesetzt. Während Viktors Familie sich verstecken musste, erlebte Oleksandrs Familie antisemitische Ausschreitungen und wurde in ein Ghetto deportiert. Viktor erzählte außerdem, dass auch nach Ende des 2. Weltkrieges weiterhin in Teilen der russischen Gesellschaft antisemitische Anfeindungen keine Seltenheit waren.
Zeitzeugen einmal live sprechen zu hören, war für viele Schülerinnen und Schüler nicht nur etwas ganz Neues und aufgrund der notwendigen Übersetzung gar nicht immer so einfach zu verfolgen, sondern auch eine wahrscheinlich einmalige Gelegenheit, da es nur noch wenige Zeitzeugen gibt. So war ihr Besuch eine wertvolle Erfahrung, die in der Auswertung im Geschichtsunterricht einige Diskussionen anregen konnte.
Vielen Dank an Herrn Nixdorf für die Organisation sowie an Alla Omlechenko, Viktor Ginzbursky und Oleksandr Mazhbits für ihren Besuch an unserer Schule!
Text: Fr. Stegemann, Fotos: Hr. Herrmann