Diese Frage stellten die Schüler der Jahrgangsstufe 12 in diesem Jahr wieder ihren selbstgewählten Zeitzeugen zum Thema „Friedliche Revolution“. In Vorbereitung des Projekttages am 06.11. erarbeiteten sie ein Zeitzeugeninterview rund um die Ereignisse im Herbst 1989. Zeitzeugen sind keine Historiker. Sie erzählen die Geschichte aus ihrer eigenen Sicht. Sie sind Zeugen der Geschichte und erzählen ganz subjektiv, was sie erlebt haben. Viele Schüler und Schülerinnen fertigten zum ersten Mal ein Zeitzeugeninterview an, fragten gezielt nach und erfuhren Dinge, über die vielleicht bisher noch niemand gesprochen hatte.
Doch der Projekttag ist auch ein besonderer Tag an der Schule, denn hierzu werden ebenfalls noch Zeitzeugen und Historiker eingeladen, die auf ihre ganz persönliche, aber auch objektive Weise die Zeit näher bringen.
Nach einem gemeinsamen Beginn in der Aula mit dem Film „40 Jahre sind genug“, in dem die Ereignisse speziell in Plauen im Jahr 1989 dargestellt wurden, nahmen die Schüler an drei verschiedenen Workshops teil.
Peter Luban berichtete über seine Mitarbeit am „Runden Tisch“ und die Zeit der Friedlichen Revolution aus ganz persönlicher Sicht. Ihm war wichtig, etwas in seinem Land verändern zu wollen und aktiv daran mitzuarbeiten. Er animierte auch die Schüler, sich für die Geschicke ihres Landes zu interessieren und ihre Rolle als jungen Menschen wahrzunehmen.
Sehr positiv wurde auch der Vortrag von Gerd Naumann durch die Schüler beurteilt, da er über seinen „Spagat“ als Historiker und gleichzeitig als Zeitzeuge sprach. Für ihn sei es damals erst einmal recht schwer gewesen, die Ereignisse einzuordnen. Er habe aber seine Rolle als Zeuge der Geschichte letztendlich sehr genossen. 1989 ist etwas Großes geschehen und daran teilzunehmen, sei für ihn eine wunderbare Erfahrung gewesen, so die Schüler.
Zum Verständnis der Menschen in der DDR und zum Begreifen, warum sie unter anderem auch auf die Straße gegangen waren, trug der Workshop mit Maximilian Heidrich aus Dresden bei. Er arbeitet beim Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und zeigte den Schülern, wie die Staatssicherheit arbeitete und vor allem, wie die Menschen darunter gelitten haben.
Den Abschluss des Tages bildete ein Kreativworkshop, in dem die Schüler zu einem Thema aus dem Jahr 1989 ein Plakat anfertigten. Es entstanden Arbeiten zum Thema Repression, zu den Ereignissen im Herbst, den Wahlen im Mai und den Orten der Friedlichen Revolution.
Wir bedanken uns sehr herzlich beim Sächsischen Landesbeauftragten für die Finanzierung des Projekttages. Ein herzliches Dankeschön geht vor allem an Peter Luban, Gerd Naumann und Maximilian Heidrich, die diesen Tag zu einem Erlebnis werden ließen.
Dank gilt auch allen Schülern der Jahrgangsstufe12, die sich aktiv in Vorarbeit und am Projekt beteiligten und damit auch zum Gelingen beigetragen haben.
Zum Schluss geht auch ein Dank an Kolleginnen und Kollegen, ohne die so eine Durchführung des Projekttages auch nicht möglich wäre.
Text: Frau Strehlau, Bilder: Frau Schreyer, Frau Strehlau