Traditionell fand am Ende des Schuljahres 2023/24 die Geschichtsexkursion der neunten Klassen in die bayrische Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Flossenbürg statt.
Flossenbürg
Ein Gedicht von Theda Meinhold
Schon als ich aus dem Bus ausstieg
Erschlich mich dieses beklemmende Gefühl,
Nur schon zu wissen vom früheren Krieg
Davon wird mir ganz kühl.
Man erzählte uns von damals:
Wie sie bei Sonnenaufgang aufstanden,
Wie sie gezählt wurden und sich im Steinbruch zu Tode arbeiteten,
Bis die Sterne ihren Platz am Himmel fanden.
Grausam wurde ihnen ihre Persönlichkeit geraubt,
Ärzte, Lehrer, Arbeiter,
Jeder jedem gleich gemacht,
Ihre Menschenwürde war entfernt.
Durch die Museumsgebäude lief ich,
Dort, wo sie schreckliche Qualen erlitten
Der Hass und Mord erschaudert mich,
Wie wertloser Müll behandelt von allen anderen gemieden.
Aussortiert aus der Gesellschaft,
Wo heut stille Gedenkstätten stehen
Erklangen einst wehklagende Schreie ohne Kraft,
Ich höre sie noch von den Wänden widerhallen.
Der Ort zwischen Hügeln und Wald,
So friedlich es auch scheint,
Ist von Schmerz und Leid geprägt,
Und die Geschichte hier ist von Millionen Tränen geweint.
Nach Hause kam ich mit neuem Verstand,
Ein furchtbarer aber wirklicher Albtraum.
Nahm Erinnerungen in die Hand,
Kommt Hoffnung für bessre Zeiten in den Raum?
Zwischen 1938 und 1945 wurde das Gelände als Konzentrationslager verwendet. Etwa 100.000 Menschen aus über 30 Ländern waren dort unter unmenschlichen Bedingungen inhaftiert.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gedenkstätte verdeutlichten den Schülerinnen und Schülern die Abläufe des Häftlingsalltags und dessen verheerende Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit der Inhaftierten. Ihre Eindrücke verarbeiteten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9a (jetzt 10a) in einem künstlerischen Arbeitsauftrag für den Geschichtsunterricht:
Text: Fr. Oelschlegel, Gedicht: Theda Meinhold, Bilder: Annabel Duscha, Maike Wolf, Lilly-Marie Schröder, Paul Schilling