Mit dem Briefmarathon 2021 forderte Amnesty International Gerechtigkeit für zehn mutige Personen und Organisationen. Zu ihnen gehören die chinesische Journalistin Zhang Zhan (张展), die inhaftiert ist, weil sie über die Ausbreitung von COVID-19 berichtete, der Umweltaktivist Bernardo Caal Xol, der in Guatemala in Haft ist, weil er sich in seinem Land gegen die Zerstörung eines Flusses einsetzt, sowie die mexikanische Frauenrechtsaktivistin Wendy Galarza, die zweimal von der Polizei angeschossen wurde.
Der Briefmarathon hat seit 2001 das Leben von mehr als 100 bedrohten Menschen zum Besseren verändert. Die von Amnesty International ins Leben gerufene Aktion findet jedes Jahr rund um den Tag der Menschenrechte am 10. Dezember statt. Weltweit schreiben Menschen Millionen von Briefen, E-Mails, Tweets, Facebook-Posts und Postkarten zur Unterstützung derjenigen, deren Menschenrechte verletzt werden. Mehr Infos für Interessierte gibt’s auf der Internetseite von Amnesty International.
Ihr Schüler des Diesterweg-Gymnasiums habt in diesem Jahr 1438 Briefe unterschrieben, mehr als je zuvor(!) und damit hoffentlich dazu beigetragen, das Leben einiger Menschen zum Besseren zu wenden. Vielen Dank für diesen Einsatz!
Es heißt, dass Schule auf das Leben vorbereiten soll. Was das heute bedeuten könnte, wird in der Öffentlichkeit immer wieder diskutiert: Die eigene Steuererklärung machen, Fake-News erkennen, den Klimawandel beurteilen können. Sicher sind das wichtige Ansatzpunkte. Doch letztlich handelt es sich um fachliche Themen, deren Bedeutsamkeit mit der Zeit vermutlich auch wieder abnehmen wird. Es fehlt aus meiner Sicht (und der vieler anderer) etwas Entscheidenderes, das uns unser gesamtes Leben lang begleitet: Die Persönlichkeit.
Dabei ist der Gedanke gar nicht so fern. Im Sächsischen Schulgesetz heißt es zu Beginn (§1, Abs. 3): „Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen.“ Selbstverständlich lernen alle Schülerinnen und Schüler durch die vielen sozialen Situationen in der Schule implizit etwas für ihre Persönlichkeit dazu. Die Schule könnte diesem Auftrag aber viel bewusster gerecht werden. Dafür hat der Schulleiter Ernst Fritz-Schubert (Heidelberg) 2007 das Schulfach „Glück“ entwickelt, in dem das Wohlbefinden und die Persönlichkeit der Lernenden gestärkt werden sollen. Neben Erkenntnissen aus der positiven Psychologie bedient sich das lösungs- und ressourcenorientierte Schulfach dabei erlebnis- und theaterpädagogischer Methoden. Bislang gibt es den Glücksunterricht an einigen Schulen in Baden-Württemberg, Hessen oder Berlin. In einigen Bundesländern findet er im Ergänzungsbereich, z.B. als AG (in Sachsen aktuell in Radebeul) statt.
Unterrichtsfach Persönlichkeitsentwicklung am DG – einmalig in Sachsen!
Daher habe ich auf Basis der Inhalte des Schulfaches Glück einen Lehrplan für die sächsische Oberstufe geschrieben und das Fach Persönlichkeitsentwicklung genannt.Der Lehrplan dieses fächerverbindenden Grundkurses wurde im November vom Landesschulamt genehmigt und so ist es nun möglich, das Fach ab nächstem Schuljahr (SJ 2022/23) erstmals in Sachsen als reguläres, in die Stundentafel der Oberstufe integriertes Unterrichtsfach zu erteilen. Unsere Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen können sich also bei ihrer Kurseinwahl überlegen, ob sie in der 11. und 12. Klasse auch den Grundkurs Persönlichkeitsentwicklung belegen wollen.
Inhalte und Ziele des Faches Persönlichkeitsentwicklung
Was lernen die künftigen Abiturienten in diesem Kurs? Anders als in fachwissenschaftlich ausgerichteten Unterrichtsfächern sind dieLernenden selbst der hauptsächliche Lerninhalt. Sie lernen also nicht vordergründig allgemein etwasüber Stärken und Schwächen, Normen und Werte, Visionen und Ziele. Sondern: Sie lernen spezifisch etwas überihre eigenen Stärken und Schwächen, welche Werte ihnen wichtig sind und welche Bedeutung das für die Sinnfindung hat, wie sie persönlich ganzheitliche Entscheidungen treffen können, sie erfahren mehr über Vertrauen und Verantwortung für andere und sich selbst, welche Strategien ihnen helfen, selbst gewählte Ziele zu planen und zu verwirklichen und wie sie ihr Handeln bzw. die eigene Geschichte so reflektieren, dass ihnen auch Misserfolge zum Gewinn werden.
Kurzum: Der Kurs baut vor allem auf Selbsterfahrung der Inhalte, die in dem Fach unterrichtet werden, auf. Natürlich geht es auch um die Vermittlung wichtiger psychologischer Themen: Emotionen, Bedürfnisse, Tugenden, Antreiber, Lebensmotive, Entscheidungskriterien, Zielformulierungen, Planungsstrategien, Gruppendynamik, Prokrastination, Konfliktdynamiken, Wertigkeit von Zeit, kompetentes Scheitern, gesunde Zielerreichung und Reflexionstheorien.
Das Hauptlernziel des Faches ist psychologisches Wohlbefinden. Das ist mit der Erfahrung verbunden, sich selbst als konsistent, kohärent und kompetent zu erleben. Vereinfachter ausgedrückt können die Schülerinnen und Schüler am Ende auf folgende essentielle Fragen eigene Antworten geben:
Was brauche ich? (Emotionen, Bedürfnisse)
Woher komme ich? (die eigene Geschichte reflektieren)
Wohin will ich? (Ziele, Visionen)
Was kann ich? (Kompetenzen, Fähigkeiten)
Dennoch: Das Schulfach ist kein Garant für ewiges Glücksempfinden. Das gibt es nicht. Aber die Schülerinnen und Schüler haben in den zwei Jahren mögliche Wege kennengelernt, um ihr Wohlbefinden aktiv zu erhöhen. Sie wissen, wie sie vom Erdulder zum Gestalter werden können. Das ist ein entscheidender erster Schritt für mehr subjektives Wohlbefinden und Lebensfreude.
Wir wollen unsere Schülerinnen und Schüler in ihrer Individualität anerkennen und schätzen!
Letztlich bietet der Kurs einen Raum an, in dem sich die Schülerinnen und Schüler selbst kennen lernen und über sich hinauswachsen können. Vielleicht entdecken einige ganz neue Stärken an sich und können diese vor der Gruppe artikulieren. Vielleicht lernt eine vermeintlich starke Person, offen über eine Schwäche zu sprechen und Verantwortung dafür zu übernehmen. Vielleicht traut sich ein zögerlicher Mensch, mutig Entscheidungen zu treffen. Vielleicht findet jemand, dem der Sinn an vielen Stellen fehlte, etwas, wofür er bzw. sie brennt. Innerhalb dieses Prozesses kehren Menschen etwas von ihrem Inneren nach Außen. Ich denke, dass dieser Mut eine gute Vorbereitung auf das Leben ist. Mich persönlich motiviert die Vorstellung in jedem Fall sehr, dass die späteren Abiturienten mit Selbstbewusstsein (was ja nichts anderes bedeutet als: sich seiner selbst bewusst sein) und Visionen aus dem Unterricht hinausgehen und wissen, wie sie ihre Vorstellungen in der Welt umsetzen können. Ich möchte versuchen, diesen Anfang in Schule bewusst zu gestalten und bin gespannt, wie die Schülerinnen und Schüler diesen Möglichkeitsraum für sich nutzen werden. Denn letztlich ist das Ganze vor allem eins: ein Angebot.
Dein Interesse ist geweckt? Hier kannst du dir den Lehrplan herunterladen und dich noch genauer informieren:
Wie in jedem Jahr traten auch 2021 die besten Vorleserinnen und Vorleser der sechsten Klassen des DG im Schulausscheid gegeneinander an. Nachdem sie sich im Klassenausscheid im Laufe des Novembers durchgesetzt hatten, vertraten Theresa Martin, Helen Weis sowie Paula Schliebner am Nikolaustag ihre jeweilige Klasse.
Lesespaß mit eigenen und fremden Texten
Alle drei Teilnehmerinnen begeisterten die Jury mit einer interessanten Bücherauswahl und hoher Lesekompetenz. Die Entscheidung fiel schließlich bei der Präsentation der Fremdtexte, in der alle drei Schülerinnen einen ihnen völlig unbekannten Text vorlesen mussten. Mit knappem Vorsprung setzte sich hier Theresa Martin gegen ihre beiden Mitstreiterinnen durch und vertritt das Diesterweg-Gymnasium nun in der nächsten Runde des Wettbewerbs.
Wir gratulieren unserer Gewinnerin ganz herzlich und bedanken uns bei allen Finalistinnen für die bereitwillige Teilnahme. Nicht unerwähnt bleiben soll natürlich auch das fachkundige Publikum: Zur Freude aller fand der Ausscheid in diesem Jahr wieder vor Ort statt, weshalb auch die Zweit- und Drittplatzierten der Klassenausscheide als Zuschauer teilnehmen konnten. Abgerundet wurde der Wettbewerb durch die liebevolle Gestaltung des Unterrichtszimmers durch Frau Kleine.
Nach den vergangenen beiden Schuljahren, die aufgrund der Corona-Pandemie so ganz anders verliefen als gedacht, geben wir aktuell den Schülerinnen und Schülern des Diesterweg-Gymnasiums mit 39 Kursangeboten ein wenig Starthilfe für das laufende Schuljahr. Seit den Herbstferien werden sie von älteren Jugendlichen unserer Schule oder von ehemaligen Schülern einmal wöchentlich in einem Unterrichtsfach, das ihnen schwerfällt, durch Übungsaufgaben mit Rat und Tat unterstützt.
Die meisten der Kurse finden in Präsenz statt, weitere laufen virtuell. Die größte Nachfrage bestand in Mathe. Dort gibt es 18 Kurse.
Dadurch verbinden wir das bereits seit vielen Jahren laufende hauseigene Nachhilfeprojekt „Schüler helfen Schülern“ mit dem vom Freistaat Sachsen aufgelegten Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona“. Damit ist nicht nur den Schülerinnen und Schülern mit Wissenslücken geholfen, sondern auch die Leiter der Nachhilfekleingruppen wiederholen und vertiefen ihr Wissen durch die Weitergabe ihrer Kenntnisse. Und ihr Taschengeld können sie so ebenfalls aufbessern! Dadurch entsteht eine für beide Seiten fruchtbare Zusammenarbeit! 🙂 Wir danken allen Kursleiterinnen und -leitern für ihr freiwilliges Engagement. Denn gemeinsam sind wir stark!
Verfasserinnen: Fr. Stegemann und Fr. Luban-Welsch
„Peng!“ Licht aus, Licht an: Bühne frei für ein mitreißendes Theaterstück! Nach einem Film von Fatih Akin und den wahren Begebenheiten des NSU-Prozesses.
Wir sind sofort mittendrin in einem Drama um die junge Frau Katja Sekerci (Johanna Franke). Die junge Mutter verliert bei einem Nagelbomben-Anschlag ihren Mann und ihr Kind. Das Hauptgeschehen ist der Gerichtsprozess um die für sie eindeutig Schuldigen.
Das Täterpaar aus dem neo-nationalsozialistischen Milieu wurde am Tatort gesehen und auch durch andere Beweismittel eindeutig überführt. Durch die Trauer über den Verlust und den zähen Verlauf des Prozesses hilft Katja ihr Anwalt und Freund Danilo Fava (Daniel Koch).
Obgleich die Beweise handfest sind, verlieren die Kläger den Prozess. Die geschickte Manipulation des Strafverteidigers, das Verhalten der beiden Angeklagten und der Drogenkonsum von Frau Sekerci führen zum Freispruch und lässt uns als Publikum ratlos zurück.
Die acht Schauspieler nutzten in der Inszenierung viele Originalzitate. Die Handlung wird außerdem immer wieder durch gefühlvolle Einwürfe von chorischen Texten unterbrochen. Dies verstärkt die Aussagen und erweitert das Drehbuch um eine abstrakte Ebene. Einen Eindruck davon kann man sich im Trailer des Theaters Plauen-Zwickau verschaffen:
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Dieser Theaterbesuch war für die neunten Klassen sehr einprägsam und zeigte, dass auch in der heutigen Zeit das überwunden geglaubte Gedankengut immer noch aktuell ist. Trotz des minimalistischen Bühnenbilds und der eingeschränkten Besucherzahl war es eine überzeugende Aufführung, die wir gern weiterempfehlen!
Zur 2. Stufe der 61. Mathematikolympiade am 10.11.2021 versammelten sich unsere 46 besten Mathe-Schülerinnen und Schüler aus Klasse 5 bis Jahrgangsstufe 12 zum gemeinsamen Wettstreit.
Die Besten aus der Klasse 6c mit ihren Urkunden und Preisen.
Unsere Meister im Knobeln
Im regionalen Vergleich schafften es 26 Schülerinnen und Schüler unter die besten 15 und 16 von ihnen gehören zu den diesjährigen Preisträgern. Zudem konnten sich Luise Götzel (Kl. 5), Hannah Rudert (Kl. 5), Tim Richter (Kl. 6) und Lina Wild (Kl. 8) direkt für die 3. Stufe der Mathematikolympiade qualifizieren. Sie gehören damit zu den Besten aus den Gymnasien den Vogtlandkreises.
Der Fachbereich Mathematik freute sich sehr über die rege Teilnahme und gratuliert allen Beteiligten zu ihren hervorragenden Ergebnissen.
Diese Leistungen wurden selbstverständlich auch belohnt und geehrt. Die Siegerehrung zur 2. Stufe der Mathematikolympiade fand im Rahmen des Mathematikunterrichts in allen Klassen mit Preisträgern statt.