Projekt: Antisemitismus und Deutschrap

Am 01.11.2021 hatte das Diesterweg Gymnasium Plauen Besuch von einem bekannten jüdischen Rapper mit dem Künstlernamen Ben Salomo.

Ben Salomo bedeutet „Sohn des Friedens“

Sein echter Name ist Jonathan Kalmanovich, er wurde 1977 in Rechovot, Israel, geboren und kam 1981 mit seiner Familie nach Berlin. Seine Kindheit verbrachte er in Deutschland, lernte im Kindergarten Deutsch und in der Grundschule fand er seine große Leidenschaft. Er liebte es zu reimen, Gedichte auswendig zu lernen und er hatte schon immer sehr viel Interesse an Musik. Das brachte ihn zu dem damals unbekannten Rap.

Antisemitismus im Deutschrap

Er berichtete uns über seine Erfahrungen mit Antisemitismus und wie er die deutsche Rapper-Szene prägt.

Salomo wurde durch die erfolgreiche Show „Rap am Mittwoch“ bekannt. Rap am Mittwoch war ein dreiwöchentlich stattfindendes Cypher- und Rapbattle, bei welchem das Publikum entscheiden durfte, wer der beste Rapper war. Durch diese Show wurden sehr große Rapper erstmal bekannt, so wie zum Beispiel Capital Bra.

2018 gab Salomo die Show auf, denn die antisemitistischen Bedrohungen und Beleidigungen, auch in Form von Gewalt gegen ihn, wurden immer größer. In dem Projekt legte er Wert auf die Aufklärung über strukturellen Antisemitismus im Deutschrap: Manager, Rapper und Journalisten gehen nicht weiter auf den Judenhass ein und diskriminieren Juden gezielt.

Salomo sagte: „Als Jude ist man in der Rapper-Szene gleich unten durch, egal wie gut deine Musik ist“. Er brachte viele Beweise vor, dass es Antisemitismus und Frauenfeindlichkeit in dieser Szene gibt. Er berichtete von einem sehr einflussreichen Manager von Deutschlands bekanntesten Rappern, der eine Terrororganisation unterstützt. Er tätowierte sich ihren Anführer auf die Hand.

Er erzählte auch über bekannte Rapper, die starke antisemitistische Äußerungen in ihren Liedern sangen, und Rapper, die sie noch unterstützen. Solche Videos erhalten in den sozialen Medien viel mehr Zustimmung der Fans als Ablehnung. In allen gezeigten Videos gab es sogenannte Dresscodes, das heißt Kleidung, wie z.B. dunkle Kleidung, Baumwolljacken, Masken, einen weißen Schal und Tattoos. Auch Bemerkungen bzw. Gesten, die die Feindlichkeit gegen Juden zeigen und unterstützen sollen, spielen eine große Rolle.

Eigene Erfahrungen mit antisemitischen Anfeindungen

Kinder mit 12 Jahren fangen bereits an, antisemitistischen Rap zu hören und eine Studie zeigt, dass die Lieder lang genug gehört werden, dass anschließend 56% genauso denken oder ihnen die antisemitistischen Äußerungen egal sind. Er schilderte uns seine allererste starke Diskriminierung: Er hatte einen besten Freund, mit dem er nach der Schule immer „gechillt“ hat, wie Ben Salomo es ausdrückt. In dieser Zeit tauchte immer öfter die Frage auf „Was bist du?“. Auch ihn traf diese Frage von seinem besten Freund, Salomo hatte keine Ahnung was er sagen sollte, weil es ihn irritiert. Er verstand die Frage nicht, also antwortete mit: „Jude“. Sein Freund wich zurück und war an diesem Tag anders. Einen Tag später, als sie sich wieder treffen wollten, kam sein Freund mit zwei großen starken Jugendlichen an, diese schickten seinen besten Freund zu ihm und sagten: „Los schlag zu, der Jude hat es verdient“ oder „Du scheiß Jude“.  Anstatt sein Freund sagte: „nein lasst ihn in Ruhe“, packte er ihn und holte aus zum Schlag. Ben Salomo konnte sich verteidigen und danach verschwanden die zwei Jugendlichen.

Also verlor er grundlos seinen besten Freund. Egal wo er hinging, immer tauchte diese eine Frage auf. Viele Juden logen, denn wenn sie ehrlich waren, kam es zu Gewalt, Beschimpfungen und Drohungen gegen sie. Salomo dachte sich also eine Fake-Identität aus, um keine Probleme zu bekommen. Er musste einen Teil seines Lebens verstecken. Durch das Anlügen der anderen stieg sein Selbsthass, da er ehrlich sein wollte.

Morddrohungen, Gewalt und Beschimpfungen sind heute noch Salomos Alltag. Salomo nannte auch Gründe, warum es so viele Gerüchte über Juden gibt: die Gerüchte seien spannender als die Wahrheit, man brauche keine Fakten und so würden die Juden Sündenböcke.

Diese Veranstaltung veranschaulichte das Leben als jüdischer Rapper und als Jude in der Gesellschaft. Sie soll zeigen, wie es den Juden mit dem weiterhin bestehenden Antisemitismus geht und dass der Judenhass nicht allzu fern von der Gesellschaft ist.

Bei Interesse:

Instagram: bensalomo­_official

Facebook: BEN SALOMO

Twitter: Ben_Salomo

YouTube: BENSALOMOTV

Buch: „Sohn des Friedens“

Verfasser: Jordi Bremmers, Klasse 10b

Eine Fahrt in die Tiefe der Erde

Exkursion zum Bohrloch Windischeschenbach

Die diesjährige Exkursion führte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Grundkurse Geografie an einen ungewöhnlichen Ort. Ziel der etwa einstündigen Busfahrt war das zweittiefste Bohrloch, das es auf unserer Erde gibt!

Hier in Windischeschenbach in der Oberpfalz, eine gute Fahrstunde von Plauen entfernt, erhielten wir Einblicke in den Aufbau und die Entwicklungen der Erdkruste unseres Heimatplaneten.

Eine sehenswerte Ausstellung zum „System Erde“ und die Arbeit im Geolabor zur Gesteinsbestimmung brachten uns viele neue Erkenntnisse. Der Aufstieg auf den Bohrturm allerdings war aus wettertechnischen Gründen nur an einem Tag möglich.

Verfasserin: Fr. Löwe

Erster „SPEZI“-Jahrgang zieht klar ins Regionalschulamtsfinale ein

Diesterweg-Sportspezis im Fußball bisher ungeschlagen!

Gespannt fieberten wir dem Tag entgegen, an dem die Teilnehmer unseres Sportzentrums an einem Wettkampf „Jugend trainiert für Olympia“ teilnehmen werden. Dass der Erfolg im Bereichsfinale Fußball so klar ausfallen würde, hätten wir nicht gedacht. Gegen das Sportgymnasium Klingenthal, Julius-Mosen-Gymnasium Oelsnitz, Gymnasium Markneukirchen und das Lessing-Gymnasium Plauen zogen wir ohne Gegentor (10:0) ins Regionalschulamtsfinale ein.

Die Motivation ist groß

Wir sind stolz auf unsere Mannschaft, die unser Gymnasium würdig vertreten hat und versuchen nun, im Regionalschulschulamtsfinale in Zwickau den nächsten Schritt zu machen.

Für das Diesterweg-Gymnasium spielten: Quentin Unger, Amon Rhön, Oscar Rückoldt, Lennox Marquardt, Elia Zimmermann, Linus Müller, Laurin Reidl, Karl Popp, Pascal Zenker und Finn Thönelt.

Verfasser: Hr. Färber

Geschichtsunterricht mal anders

Workshop zur deutsch-deutschen Geschichte

Einer schönen Tradition folgend nahmen die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10b gemeinsam mit Lessing-Gymnasiasten an einem Workshop zur deutsch-deutschen Geschichte teil. Das Kulturreferat der Stadt Plauen organisiert jährlich diesen etwas anderen Geschichtsunterricht am 07. Oktober zur Erinnerung an die erste Wendedemonstration in Plauen.

Themenbetrachtung von allen Seiten

Am Vormittag befassten sich die jungen Leute mit dem Weltbild aus Sicht der DDR. Abwechslungsreiche Diskussionsrunden, Gruppenaufträge und kurze Filme trugen zur Erkenntnisgewinnung bei. Am Nachmittag trat ein Zeitzeuge auf. Der ehemalige Dresdener hatte Anfang der 1980er Jahre ein Flugzeug gebaut, mit dem er die DDR in Richtung Westberlin verlassen wollte. Der Fluchtplan wurde an die Stasi verraten und es folgten Verurteilung und „Freikauf“ durch die BRD. Mit großer Spannung folgten die Jugendlichen den Ausführungen, die im weiteren Verlauf des Geschichtsunterricht noch häufiger thematisiert werden.

Die Klasse 10b schätzte die Veranstaltung als gelungene Bereicherung des Allgemein- und Geschichtswissens ein und erteilte dem Workshop eine glatte Eins.

Besonderer Dank geht an Frau Behncke für die Organisation und an Herrn Mühlbauer für die interessante Moderation.

Verfasserin: Fr. H. Schreyer